Angst im Dunkeln
Bei unseren Kindern kommt es häufig vor, dass sie Angst vor Monstern, dem schwarzen Mann oder gar Albträume haben. Es ist keine Seltenheit. Plötzlich verlangen sie von uns jeden Abend die Tür einen Spalt aufzulassen. Oder sie kommen regelmäßig zu uns ins Bett, weil sie nicht alleine schlafen möchten. Es ist die Angst im Dunkeln und die Fantasie unserer Kinder. Viele Eltern glauben dann, dass eine Geschichte aus dem Märchenbuch oder ein Horrorfilm im Fernsehen schuld daran sein könnte. Tatsächlich hat diese Angst meistens einen ganz anderen Hintergrund. Es ist die Dunkelheit selbst, die verunsichert.
Angst im Dunkeln – die Urangst des Menschen
Unsere Kinder fürchten sich oft vor dem Einschlafen und der damit verbundenen Trennung von Mama und Papa. Das Licht im Zimmer fehlt und damit die Bezugspunkte. Das Kinderzimmer wird zu einem fremden und beunruhigenden Raum. Das Dunkle steht für das Unsichtbare und Unbekannte.
Es ist völlig normal, dass Kinder von etwa vier bis 10 Jahren Angst im Dunkeln haben. Sie können die Welt und ihre Umgebung schon bewusster wahrnehmen, aber noch nicht alles verstehen oder sich erklären.
Zudem ist es ein wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung. Wer die Dunkelheit fürchtet, ist vorsichtiger. Trotzdem müssen wir Eltern dafür Sorge tragen, dass unser Kind in Ruhe und entspannt schlafen kann.
Angst im Dunkeln – was hilft dagegen?
- Wir Eltern dürfen die Ängste nicht als „Spinnerei“ abtun, sondern müssen mit ihren Kindern darüber reden. Sehr wichtig ist es zu vermeiden, unseren Kindern partout auszureden, dass es die Hexe oder das Monster unter dem Bett gar nicht gibt. Unser Kind bekommt sonst das Gefühl vermittelt, wir würden es nicht ernst nehmen. Viel besser ist es, gemeinsam ausführlich über Angst und die bösen Gestalten zu reden, zu malen oder lustige Geschichten zu erzählen. Allein das ist schon eine gute Hilfe. Damit finden wir die Gründe für die Ängste und manche von ihnen erledigen sich dabei fast von selbst oder können den Umstand erklären: Es gibt kein Monster unter der Bettdecke oder das geheimnisvolle Knacken. Es ist einfach nur die Heizung.
- Um die Angst zu mildern, gestalten wir das Bett unseres Kindes so gemütlich wie es nur geht. Kuscheltiere sind eine gute Lösung. Aber auch ein kleines, nicht zu helles Nachtlicht wirkt sehr gut gegen die nächtlichen Ungeheuer.
- Auch die tägliche Einschlaf-Routine hilft. Unser Kind muss genug Zeit haben, um sich die Zähne zu putzen und die Schlafsachen anzuziehen. Vielleicht muss es eine Geschichte vorgelesen bekommen oder wir müssen gemeinsam mit unserem Kind ein Nachtlied singen, bevor das Licht ausgeht.
Wichtig: Kein Streit vor der Nachtruhe. So kann unser Kind in Ruhe und entspannt einschlafen.
- Erklären Sie: Warum gibt es Tag und Nacht? Warum ist es im Weltall dunkel? Und wenn die Angst im Dunkeln trotzdem kommt?
Dann sollten wir unserem Kind immer die Gewissheit und das Gefühl geben, dass wir Eltern immer in seiner Nähe sind.