Zimmer aufräumen mit Kindern – wer Ordnung hält …
… ist zu faul zum Suchen. Ordnung ist der ewige Streitpunkt zwischen Eltern und Kindern. Am Ende des Tages meinen Eltern oft: „Das ist ja ein schlimmer Schweinestall. Sofort das Zimmer aufräumen!“ So oder ähnlich spielt es sich in fast jedem Haushalt mit Kindern ab. Die Kinder selbst sind nicht sehr begeistert darüber. Sie haben ein anderes Verständnis von Ordnung. Das Chaos aufzuräumen überfordert jedes Kind. Mütter und Väter treibt es zur Verzweiflung. Also was tun?
Warum brauchen wir Ordnung?
Es ist wichtig, Kindern das Gefühl für Ordnung zu vermitteln. Doch Kinder brauchen eine entsprechende Anleitung, wie man Ordnung hält, denn sie müssen damit in Gemeinschaften und im Zusammenleben umgehen können. Alle sollen sich wohlfühlen. Es ist ungerecht, wenn nur Mutter oder Vater alleine das Zimmer aufräumen. Für jedes Familienmitglied ist es eine Kleinigkeit, seine Dinge in Ordnung zu halten. Das muss das Kind verstehen lernen.
Wie Kinder ihr Zimmer aufräumen lernen
Kleinkinder können noch kein Zimmer aufräumen. Sie müssen es erst lernen. Aber in einer kleinen Spielecke klappt das sicher gut. Bis etwa drei Jahre lieben Kinder das Sortieren nach Farben, Formen, Größe, Zweck oder legen Gleiches zu Gleichem. Aufräumen ist nichts anderes.
- Erklären Sie, was wohin geräumt wird
- gemeinsames Aufräumen macht mehr Spaß
- nicht vergessen: das Kind loben
- am Ende siegt die Freude
Wichtig: Eltern sollten eine gewisse Ordnung vorleben, denn Ordnung ist ein Stück weit eine Gewohnheit.
Altersgerechtes Zimmer aufräumen
Noch bis zum Grundschulalter sind alle Kinder mit der pauschalen Anweisung „Räum Dein Zimmer auf!“ überfordert. Sie wissen einfach nicht, wo sie im Chaos anfangen sollen. Ist das Kinder älter, kann es mehr Verantwortung übernehmen. Spätestens mit 14 Jahren sollten es selbstständig Ordnung halten. Nur noch einzelne Tätigkeiten werden von den Eltern übernommen.
Und Kinder in der Pubertät haben scheinbar alles wieder vergessen. Feste Regeln und Absprachen, zwischen Kind und Eltern, helfen hier am besten. Eltern können einiges tun, damit kleinere Kinder die Freude am Zimmer aufräumen behalten.
- nicht zu akribisch sein
- wenige große Kisten benutzen als viele kleine
- alles muss seinen Platz haben
- die Aufgaben klar formulieren
- Fotos vom Inhalt auf die Kiste kleben
- das gemeinsame spielerische Aufräumen in den Tagesablauf einplanen, meist reichen 10 Minuten
- vorher das Kind zu Ende spielen lassen und das Zimmer aufräumen ankündigen
Extra-Aufräumtipp
Der Stauraum muss für das Kind gut erreichbar sein. Kinder sollten in die Entscheidung einbezogen werden (Was meinst du, soll das dahin …?), aber Eltern dürfen sich nicht aufdrängen. Am Ende gibt es ein Lob, keine Belohnung. Im normalen Leben gibt es dafür auch kein Eis umsonst. Ordnung halten und Zimmer aufräumen gehören zum normalen Leben.
Einige mögliche Regeln
Feste Regeln erspart allen den täglichen Kleinkrieg.
- Hygiene: in das Kinderzimmer gehören nicht: schmutzige Teller, leere Jogurtbecher, schmutzige Kleidung
- eine Aufräumzeit festlegen: einen bestimmten Tag, eine bestimmte Uhrzeit usw.
- Jacken gehören an die Garderobe oder in den Schrank, nicht aufs Bett
- an einem aufgeräumten Schreibtisch lassen sich die Hausaufgaben besser erledigen
- kaputte Spielsachen werden entweder repariert oder entsorgt
- es wird nichts weggeworfen, ohne vorher das Kind zu fragen
- mit dem Kind reden, was weggeräumt werden kann
Dann kommt irgendwann der Tag und dieser Spruch:: „Das ist mein Zimmer und das kann so aussehen wie ICH will!“ Doch auf die schlimme Chaosphase folgt eine gewisse Ordnungsliebe, spätestens dann, wenn das Kind erwachsen ist und einen eigenen Haushalt hat.