Wie lange sollten Mütter stillen?
Wie lange Mütter ihre Kinder stillen sollen, darüber gibt es ziemlich unterschiedliche Meinungen. Gesundheitsexperten empfehlen, Babys möglichst viele Monate zu stillen, denn die Ernährung mit Muttermilch hat für das Baby zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Neben verschiedenen Immunstoffen und Vitaminen enthält die Milch wachstums- und gesundheitsfördernde Substanzen, deren positive Wirkungen noch gar nicht vollständig untersucht werden konnten. Dass Muttermilch später vor Infektionen schützen und sogar Krebs bekämpfen soll, darüber ist sich die Wissenschaft inzwischen einig. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Müttern dazu, ihren Kindern die Brust bis zum zweiten Geburtstag oder länger zu geben. Dazu sollte jedoch altersgerechte Beikost gegeben werden.
Wie lange Stillen?
Eine Stillzeit von vier bis fünf Monaten sollten sich Mütter mit ihren Kindern möglichst nehmen. Generell ist jedoch jede Stillzeit in Ordnung, solange das Baby überhaupt gestillt wurde. Eine zu kurzes Stillen gibt es nicht. Mit dem vierten Lebensmonat kommt übrigens häufig der Zeitpunkt, wo das Stillen schwierig wird. Der Grund liegt in dem wichtigen Entwicklungsschritt, den das Baby in dieser Zeit macht. Es interessiert sich spätestens ab dann verstärkt für seine Umgebung und zappelt beim Trinken herum. Dadurch nimmt das Baby entsprechend weniger Muttermilch auf, die Kinder bekommen nachts Hunger und die Mütter sind der Ansicht, ihre Kinder nicht mehr satt zu bekommen. Mit einer Veränderung der Stillzeiten lässt sich das Problem jedoch häufig ganz schnell lösen. So ist es beispielsweise möglich, erst einmal nachts abzustillen. Dafür wird die Anzahl der täglichen Mahlzeiten entsprechend erhöht. Die Babys gewöhnen sich an die neuen Zeiten meist schnell und schlafen dann auch in den Nächten wieder durch. Am besten ist es, wenn sich die Mütter bei Stillproblemen an eine erfahrene Stillberaterin wenden.
Stillpositionen zum Stillen
Damit das Stillen für Mütter und Babys gleichermaßen entspannt wird, bieten sich unterschiedliche Stillpositionen an. Ganz klassisch ist die Wiegehaltung. Bei dieser wird der Kopf des Babys in der rechten oder linken Armbeuge gehalten, entsprechend der jeweils angebotenen Brust. Damit es die Mütter so gemütlich wie möglich haben, lassen sich unter den Arm Kissen oder weiche Decken legen. Beim Kreuzgriff wird der Säugling nicht mit dem Arm der jeweiligen Brustseite gestützt, sondern mit dem anderen Arm. Wird also aus der linken Brust gestillt, stützen das Baby rechter Arm und rechte Hand der Mutter. Ausgesprochen beliebt beim Stillen ist die Rückenhaltung beziehungsweise der sogenannte Fußballgriff. Bei diesem wird das Baby in bequemer Sitzhaltung vorsichtig unter den Arm gelegt und ähnlich wie eine Handtasche gehalten. Der Rücken und der Kopf des Babys werden mit Arm und Hand der Stillseite abgestützt. Befinden sich Köpfchen und Nase auf Höhe der Brustwarze, bekommt das Baby die Brust gereicht. Zwillinge lassen sich ebenfalls in Wiege- oder Rückenhaltung stillen. Das gleichzeitige Stillen dürfte eigentlich kein Problem sein. Wichtig ist bei Zwillingen etwas Unterstützung durch den Partner oder eine andere Person, die die Stillkissen bereit legt und die Babys der Mutter anschließend geben kann.
Stillen um eine Bindung zum Kind aufzubauen
Das Schönste am Stillen ist, neben der Aufnahme von Muttermilch, der enge Kontakt zwischen Mutter und Baby. Die körperliche Zuwendung hilft dabei, eine enge Mutter-Kind-Bindung aufzubauen und das sogar ein ganzes Leben lang. Stillen gibt dem Baby Ruhe, Vertrauen und Sicherheit. Es fördert seine emotionale Intelligenz und lässt es zu einem gesunden und ausgeglichenen Kind werden.