Schreibaby – beruhigen und Ruhe ausstrahlen
In den ersten Wochen schreien Neugeborene – das ist völlig normal, doch ab wann spricht man von einem Schreibaby? Manche Babys schreien mehr, andere weniger. Jungs öfter als Mädchen und nach drei Monaten ist das stundenlange Brüllen fast immer vorbei. Doch bis dahin herrscht Ratlosigkeit bei den Eltern. Ist es Hunger, eine zwickende Windel, der Bauch?
Was ist ein Schreibaby?
Von einem Schreibaby wird gesprochen, wenn das Kleinkind:
- an mehr als drei Tagen in der Woche
- länger als 3 Stunden
- über einen Zeitraum von drei Wochen schreit.
Dazu kommen noch mindestens zwei von diesen Merkmalen:
- anhaltendes Schreien endet in Erschöpfung
- der Körper versteift sich
- die Augen des Kindes wirken ängstlich, starr, wütend
- das Kind läßt sich nicht mit dem Schnuller, durch Herumtragen oder durch Nahrung beruhigen.
Ist eine Schreiambulanz sinnvoll?
Die Konsultation einer Schreiambulanz ist dann sinnvoll, wenn sich Eltern stets in Alarmbereitschaft befinden und mit ihren Kräften aufgrund des Schreibaby am Ende sind. Angst davor haben, die Beherrschung zu verlieren oder sich selbst Vorwürfe machen, an dem Problem des Kindes schuld zu haben. Schreiambulanzen gibt es in jedem Bundesland und betroffene Eltern finden hier professionelle Hilfe.
Das Schreibaby Tagebuch
Es empfiehlt sich, ein Schreibaby Tagebuch zu führen. Darin werden über mindestens fünf Tage Notizen bzw. die Uhrzeit vermerkt, wann das Schreibaby:
- unruhig ist, schreit, schläft, gefüttert wird,
- spielt, badet und gewickelt wird,
- wach interessiert ist.
Tipp: Auch vermerken, welche Beruhigung sich auf das Baby positiv auswirkt.
Das Schreibaby Wörterbuch
Jedes Baby kennt verschiedene Arten zu weinen.
- Sehnsuchtschrei: Es wacht auf und fühlt sich alleine. Es folgt ein Kontaktlaut, der sich anschließend steigert.
- Hungerschrei: Das Hungergefühl wird mit fordernder Quengelei angekündigt. Diese geht bald in energisches Schreien über.
- Müdigkeitsschrei: Das Baby reibt sich Augen und Nase. Will sich der Schlaf nicht einstellen, wird das Schreien dramatisch.
- Schmerzschrei: Dieser Schrei ist der schrillste, höchste und intensivste. Das Baby schreit aus Leibeskräften.
- Stresschrei: Das Kind macht den Rücken steif. Zusätzlich ballt es seine Hände zu Fäusten. Der Schrei geht in Weinen über.
- Langeweileschrei: Das Kind strampelt und jammert in mittlerer Lautstärke, was sich noch steigern kann.
Was können Eltern eines Schreibaby tun?
Ein Patentrezept gibt es nicht. Auf jeden Fall sollten Mama oder Papa in dieser Situation selbst Ruhe ausstrahlen.
Folgenden Tipps können helfen, das Baby zu beruhigen und die Schrei-Attacken zu beenden:
- In einem ruhigem und sanften Tonfall mit dem Baby sprechen, singen oder summen.
- Den Babybauch leicht massieren.
- Hat das Baby einen steifen Rücken gemacht, dann wieder in eine gekrümmte Position bringen.
- Das Baby möglichst lange am Körper oder auf dem Arm tragen oder tanzen.
- Baby mögen interessante Anblicke. Das kann sein: sich selbst in einem Spiegel anschauen, lustige Grimassen schneiden, das schwingende Pendel einer Uhr, das beruhigende Aquarium.
- Gut zu wissen: Der Tagesablauf sollte strukturiert, gut gestaltet und ohne Hektik sein. Auf jeden Fall die Überflutung mit Reizen reduziert und Übermüdung vermieden werden.